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Pressemitteilung -

Johan Rockström erhält Gemeinwohlpreis

Am 18. Juni 2023 verlieh ein Konsortium aus Handelshochschule Leipzig (HHL), der Lissaboner Stadtgemeinde Estrela, der Tilburg University, dem Forum Gemeinwohl e.V. und der Stadt Lissabon den Gemeinwohlpreis 2023 (Public Value Award) an Prof. Dr. Johan Rockström. Rockström ist Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung, Professor für Erdsystemforschung an der Universität Potsdam und Professor für Wassersysteme und globale Nachhaltigkeit an der Universität Stockholm. Die Auszeichnung wurde anlässlich des Public Value Festivals vergeben, welches vom 19. bis 20. Juni unter dem Motto „Think Beyond Profit“ zum zweiten Mal in Lissabon stattfand und von Prof. Dr. Timo Meynhardt vom HHL-Lehrstuhl für Wirtschaftspsychologie und Führung wissenschaftlich begleitet wird. Am Vorabend der Konferenz nahm Johan Rockström den Preis während eines festlichen Gala Dinners im Rathaus von Lissabon live aus Potsdam zugeschaltet entgegen.

Carlos Moedas, Oberbürgermeister der Stadt Lissabon, begrüßte den Preisträger herzlich und würdigte insbesondere Rockströms herausragende Wissenschaftskommunikation, welche auch Lösungsansätze für komplexe Probleme nahebringe und vor allem sagt, „dass es noch Hoffnung gibt, wenn wir das Richtige tun“. Luìs Newton, Bürgermeister der Lissaboner Stadtgemeinde Estrela, Ideengeber und Partner des Public Value Festivals, hieß Johan Rockström ebenfalls herzlich willkommen. Prof. Meynhardt würdigte in seiner Laudatio Prof. Rockström für seinen grundlegenden Beitrag zur Beantwortung der Frage, was es bedeutet, in einer neuen geologischen Epoche – dem so genannten Anthropozän – zu leben und zu überleben:

„Insbesondere würdigen wir seine konzeptionelle und kommunikative Arbeit an der Idee dessen, was als „planetare Grenzen“ bekannt wurde. Johan Rockström ist nicht nur ein öffentlicher Intellektueller, er ist auch ein Gemeinwohlintellektueller (Public Value Intellectual), welcher Akademia, Politik und Praxis zusammenbringt und sich für einen ‚großen Sprung‘ im kollektiven Bewusstsein einsetzt. Um es mit Johan und seinen Kollegen zu sagen: Wir müssen einen ‘sicheren und gerechten Korridor für Menschen und Planeten definieren‘. Der sichere Korridor muss gerecht sein, sonst wird er auch nicht sicher sein. Es mag einfacher sein, Sicherheit zugunsten von Gerechtigkeit zu opfern, aber nicht umgekehrt – zumindest nicht, wenn dadurch gesellschaftliche Grenzen überschritten werden.
In der Public Value-Forschung gibt es – analog zu den planetaren Grenzen – auch Grenzen für die Stabilität einzelner Gemeinwohlwerte. In unserem Fall werden die Grenzen um vier zentrale Ordnungsparameter konstruiert: Moral, Orientierung und Kontrolle, Lebensqualität und sozialer Zusammenhalt. Diese vier Dimensionen sind entscheidend für die Qualität sozialer Systeme und unterliegen ebenfalls Belastungsgrenzen. Neun planetare Grenzen treffen auf vier Gemeinwohlgrenzen. Naturwissenschaft trifft auf Sozialwissenschaft… Beide Denksysteme folgen dem Bild komplexer adaptiver Systeme und konzentrieren sich auf nichtlinearen Wandel. Sie nutzen dabei Prinzipien der Selbstorganisationstheorie wie sich selbst verstärkende Prozesse, historische Abhängigkeiten, begrenzte Vorhersagbarkeit, Kipppunkte usw. Mit seiner Kommunikation an ein breites Publikum geht Johan Rockström als Naturwissenschaftler auf kreative Weise die sprichwörtliche Extrameile in Sachen Public Value. In dieser Hinsicht ist Prof. Rockström ein Vorbild für „Engaged Scholarship“.

In seinen Abschlussworten nahm Johan Rockström seinen neu hinzugewonnenen Titel eines „Public Value Intellectual“ mit großer Freude an. „Für mich als Wissenschaftler ist der Preis eine besondere Ehre. Ich sehe ihn als Anerkennung für mich und meine Kolleg:innen auf der ganzen Welt und insbesondere in Potsdam für das Bemühen, unser Wissen in den Dienst der Zukunft der Menschheit zu stellen. Aus meiner Sicht ist das wichtigste Gemeinwohl das Recht der heutigen Generation und zukünftiger Generationen, auf einem stabilen und resilienten Planeten zu leben.“

Nach einer bewegenden Rede und lebhafter Diskussion endete Johan Rockström mit einer positiven Note: „Die nächsten Jahre sind entscheidend. Es ist kaum noch möglich, zu einem Safe Space zurückkehren, wenn wir nicht drastisch Treibhausgasemissionen reduzieren. Es gibt allerdings auch hoffnungsvolle technologische Entwicklungen und positive Ansätze in Politik, Unternehmen und Zivilgesellschaft. Es können auch nicht einige wenige Länder allein schaffen, es braucht Public Value und es geht nur gemeinsam."

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Die Handelshochschule Leipzig (HHL),

auch HHL Leipzig Graduate School of Management, ist eine universitäre Hochschule mit Promotions- und Habilitationsrecht. Laut Financial Times zählt sie zu den führenden internationalen Business Schools (Platz 19 weltweit/THE Ranking „Master in Management“).
Ziel der ältesten betriebswirtschaftlichen Hochschule Deutschlands ist die Ausbildung unternehmerisch denkender, verantwortungsbewusster und leistungsfähiger Führungspersönlichkeiten. Die HHL zeichnet sich aus durch exzellente Lehre, klare Forschungsorientierung und praxisnahen Transfer sowie hervorragenden Service für ihre Studierenden. Der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft hat die HHL 2021 zum fünften Mal in Folge als führende Gründerhochschule Deutschlands ausgezeichnet. Aus der HHL sind in den letzten 30 Jahren über 430 Unternehmensgründungen hervorgegangen mit mehr als 50.000 Mitarbeitenden. Als erste deutsche private Business Schule wurde die HHL durch die international renommierte AACSB akkreditiert und erlangte diesen Qualitätsstatus seither vier Mal in Folge. Mehr Daten zur HHL

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Elisa Vetter

Elisa Vetter

Pressekontakt Media Relations Manager +49 170 2973 880

Newsroom der HHL Leipzig Graduate School of Management

Die HHL Leipzig Graduate School of Management ist eine universitäre Hochschule mit Promotions- und Habilitationsrecht. Laut Financial Times-Ranking zählt sie zu den führenden internationalen Business Schools und erreicht global Top-Platzierungen in den Bereichen Karriereberatung, Alumni-Netzwerk und Gehalt nach Graduierung. Ziel der ältesten betriebswirtschaftlichen Hochschule Deutschlands ist die Ausbildung unternehmerisch denkender, verantwortungsbewusster und leistungsfähiger Führungspersönlichkeiten. Die HHL zeichnet sich aus durch exzellente Lehre, klare Forschungsorientierung und praxisnahen Transfer sowie hervorragenden Service für ihre Studierenden. Der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft hat die HHL 2022 zum sechsten Mal in Folge als führende Gründerhochschule Deutschlands ausgezeichnet. Aus der HHL sind in den letzten 30 Jahren über 530 Unternehmensgründungen hervorgegangen mit mehr als 30.000 Mitarbeitenden. Als erste deutsche private Business Schule wurde die HHL durch die international renommierte AACSB akkreditiert und erlangte diesen Qualitätsstatus seither vier Mal in Folge.

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