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Logbuch ohne zentrale Autorität

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Logbuch ohne zentrale Autorität

Blockchain ermöglicht es, Transaktionen in vertrauenswürdiger Umgebung und ohne Intermediäre wie Banken, Plattformen oder Anwälte durchzuführen und zu dokumentieren. Damit ist die neue Technologie nicht nur für den Finanzsektor, auch für die Logistik interessant. Aber hat sie wirklich das Potenzial, die Sicherheit zu erhöhen, Prozesse zu beschleunigen und Kosten zu senken?

Blockchain ist zunächst eine Art Logbuch oder Archiv, in dem alle Transaktionen für Produkte, Lieferungen oder sonstige Dienstleistungen chronologisch aufgelistet sind. Als sich ständig aktualisierende Datenbank wird Blockchain von keiner zentralen Instanz oder Autorität verwaltet. Sie läuft vielmehr dezentral auf einer Vielzahl von Servern. So kommt die Technologie dem freien Grundgedanken des Internets sehr nahe – und ist auch weit weniger anfällig für Cyberangriffe.

Entstanden ist Blockchain Ende der Nuller Jahre im Finanzsektor im Gefolge der Digitalwährung Bitcoin. Von dort beginnt sich die Technologie aber schon länger zu emanzipieren und verspricht Vorteile für den Mittelstand, in einer Vielzahl von Branchen. Den Beweis dafür bleibt Blockchain heute allerdings noch schuldig, die Technologie befindet sich noch in der Test- und Erprobungsphase.

Abschied vom Herrschaftswissen entlang der Supply Chain

Banken, Notare und sonstige Intermediäre, die traditionell für die Vermittlung zwischen Geschäftspartnern, die für Prüfung und Beweissicherungen von Sachverhalten etc. herangezogen werden – sie alle könnten durch Blockchain obsolet werden. Algorithmen übernehmen bei der Blockchain deren bisherige Aufgabe als Mittelsmänner. Denn Zugriff auf die Datenbank und ihre Historie hat jeder Teilnehmer. Das bedeutet Abschied vom Herrschaftswissen und größtmögliche Transparenz. Niemand kann Datensätze unbemerkt manipulieren und löschen. Blockchain merkt sich alles, und das für immer. 

Logistikdienstleister zum Beispiel können alle Vorfälle entlang der Supply Chain lückenlos, unveränderbar und für jeden sichtbar dokumentieren. Darüber hinaus lassen sich Schwachstellen in Lieferketten und bei Geschäftsprozessen automatisch aufspüren. Auf der anderen Seite ist die Technologie ziemlich ressourcenintensiv, da jeder Server oder PC, der in die Blockchain eingebunden ist, voll belastet wird und Speicherplatz für die komplette Blockchain bereitstellen muss. Zudem müssen sich alle beteiligten Parteien auf ein gemeinsames Vorgehen einigen.

Die Transaktionen werden unter Einsatz öffentlicher und privater Schlüssel aufgezeichnet. Teilnehmer mit Berechtigung können ihre eingetragene Transaktion verifizieren, freigeben und abspeichern. Zwar ist die Blockchain vom Ansatz her öffentlich, gleichwohl ist es möglich, geschlossene Bereiche einzurichten. Teilnehmer können auch eigene Algorithmen definieren, nach denen Transaktionen automatisch ausgelöst werden.

Erste Anwendungen in der Seefracht

In der Entwicklung sind derzeit firmeninterne Lösungen ebenso wie Open-Source-Anwendungen. IBM gehört bei der Blockchain-Entwicklung zu den Vorreitern und hat u.a. mit Partnern wie Walmart und Maersk eine Branchenlösung entwickelt, mit der Containertransporte beschleunigt und transparenter gemacht werden sollen. Im Hafen von Rotterdam werden derzeit bereits erste Blockchain-Anwendungen getestet. Erhebliche Kosteneinsparungen und ein zweistelliges Wachstum des Handelsvolumens erwartet man in der maritimen Branche vom Einsatz der neuen Technologie. Davon profitiert der Logistiksektor insgesamt: Die weltweit größte Containerschiff-Reederei Maersk ist auch für DACHSER einer der wichtigsten Carrier im internationalen Warenaustausch auf See.

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Theresia Gläser

Theresia Gläser

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