Pressemitteilung -
Aktiv gegen Krebs: Ballaststoffreiche Ernährung senkt Darmkrebsrisiko und stärkt die Gesundheit
München, 15. April 2025: Der Darm ist weit mehr als nur ein Verdauungsorgan: Rund 80 Prozent der aktiven Immunzellen des Körpers befinden sich hier, und das Nervensystem des Darms steht in enger Verbindung zum Gehirn. Kein Wunder also, dass Wissenschaftler den Darm als „Immunorgan“ oder sogar als „zweites Gehirn“ bezeichnen. Die im Darm lebenden Bakterien – in ihrer Gesamtheit als Mikrobiom bezeichnet – produzieren Botenstoffe, die nicht nur die Gesundheit, sondern auch die Stimmung und das Verhalten beeinflussen können.
Ballaststoffe: Schlüssel zum gesunden Darm und starken Immunsystem
Das menschliche Mikrobiom besteht aus Billionen von Mikroorganismen, deren Zusammensetzung maßgeblich die Gesundheit beeinflusst. Sie spielen eine zentrale Rolle für das Immunsystem, die Stoffwechselregulation – und auch für das Risiko, an Krankheiten wie Darmkrebs zu erkranken. Besonders entscheidend für ein gesundes Mikrobiom ist eine ballaststoffreiche Ernährung.
Ballaststoffe sind unverdauliche Bestandteile pflanzlicher Lebensmittel. Sie fördern nicht nur die Verdauung, sondern dienen auch als Nahrung für nützliche Darmbakterien – und unterstützen so eine gesunde Darmflora. „Viele Menschen unterschätzen die Bedeutung von Ballaststoffen in der Ernährung und essen zu wenig davon“, erklärt Prof. Dr. med. Volker Heinemann, Präsident der Bayerischen Krebsgesellschaft. „Ballaststoffe sättigen nicht nur langanhaltend, sondern stärken auch das Mikrobiom – und helfen dem Körper dadurch, sich selbst zu schützen. Auch vor Krebs.“
Studien belegen: Ballaststoffe senken das Darmkrebsrisiko
Zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen unterstreichen die Bedeutung von Ballaststoffen für die Krebsprävention:
- Die EPIC-Studie (European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition) mit über 500.000 Teilnehmenden aus ganz Europa zeigt deutlich: Menschen mit hoher Ballaststoffzufuhr – insbesondere durch Vollkornprodukte, Obst und Gemüse – haben ein signifikant geringeres Risiko, an Darmkrebs zu erkranken.
- Auch eine Studie der Stanford University liefert spannende Erkenntnisse: Beim Abbau von Ballaststoffen produzieren Darmbakterien sogenannte kurzkettige Fettsäuren wie Butyrat. Diese wirken entzündungshemmend, stärken die Darmschleimhaut und fördern eine gesunde Zellregulation – ein wirksamer Schutz gegen chronische Erkrankungen wie Darmkrebs, Typ-2-Diabetes oder Herz-Kreislauf-Leiden.
„Mit einer ballaststoffreichen, pflanzenbasierten Ernährung kann jede/r Einzelne aktiv zur Darmgesundheit beitragen und sein Erkrankungsrisiko nachhaltig senken. Bereits kleine Veränderungen im Alltag können eine große Wirkung entfalten“, betont Prof. Heinemann.
Praktische Tipps für eine ballaststoffreiche Ernährung
- Vollkorn bevorzugen: Weißmehlprodukte durch Vollkornbrot, Vollkornnudeln oder ungeschälten Reis ersetzen
- Obst & Gemüse täglich genießen: Mindestens 400 g Gemüse und 250 g Obst einplanen
- Hülsenfrüchte integrieren: Bohnen, Linsen und Kichererbsen sind besonders ballaststoffreich
- Darmgesundheit fördern: fermentierte Lebensmittel essen
- Nüsse & Samen snacken: Eine Handvoll täglich unterstützt die Darmflora
Wichtig: Die Umstellung der Nahrung sollte schrittweise erfolgen – und ausreichend Flüssigkeitszufuhr ist dabei entscheidend. „Besonders wertvoll sind pflanzliche Ballaststoffe, die gezielt das Wachstum gesundheitsfördernder Bakterien wie Bifidobakterien und Lactobazillen fördern – sowie auch lebende Mikroorganismen (Bakterien, Hefen), die das Mikrobiom des Darms direkt unterstützen“, erklärt Prof. Heinemann.
Alltagstaugliche Beispiele:
Nahrung für gute Darmbakterien | fermentierte Lebensmittel essen |
Chicorée, Topinambur, Lauch, Zwiebeln, Knoblauch | Naturjoghurt, Kefir, Buttermilch |
Haferflocken und Vollkorngetreide Linsen, Bananen | Sauerkraut (roh), Kimchi, Miso |
Äpfel, Beeren, Nüsse | Fermentierter Tofu, Kombucha |
Weitere Informationen: https://www.bayerische-krebsgesellschaft.de/praevention/
Bild erstellt mit KI, Chat GPT
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