Direkt zum Inhalt springen
Jugendliche mit Beeinträchtigung sind besonders häufig von Mobbing betroffen Copyright: Simin Kianmehr / Aktion Mensch
Jugendliche mit Beeinträchtigung sind besonders häufig von Mobbing betroffen Copyright: Simin Kianmehr / Aktion Mensch

Pressemitteilung -

Aktion Mensch-Studie zum Zero Discrimination Day am 1. März: Jugendliche mit Beeinträchtigung besonders häufig von Mobbing betroffen

  • Mehr als ein Drittel der jungen Menschen mit Beeinträchtigung hat bereits Erfahrung mit Cybermobbing gemacht – bei jungen Menschen ohne Beeinträchtigung ist es nur ein Fünftel
  • Mobbingerfahrung am Lernort Schule: Jugendliche mit Beeinträchtigung werden deutlich häufiger von Mitschüler*innen oder Lehrkräften gemobbt
  • Aktion Mensch fordert Sensibilisierungs- und Aufklärungsangebote für junge Menschen, die eine Kultur des inklusiven Miteinanders fördern

Bonn (26. Februar 2025) Ausgrenzung findet häufig dort statt, wo sich die Generation Z im Alltag regelmäßig aufhält – wie in sozialen Medien oder der Schule. So gibt mehr als ein Drittel der Jugendlichen mit Beeinträchtigung (35 Prozent) an, bereits Erfahrungen mit Cybermobbing gemacht zu haben. Dagegen bestätigt das nur rund ein Fünftel der Befragten ohne Beeinträchtigung (22 Prozent). Am häufigsten mit Cybermobbing konfrontiert sehen sich weibliche Befragte mit Beeinträchtigung.

Auf diese alarmierenden Ergebnisse aus dem Inklusionsbarometer Jugend, der ersten bundesweiten Vergleichsstudie zu Teilhabechancen von jungen Menschen im Alter von 14 bis 27 Jahren mit und ohne Beeinträchtigung, macht die Aktion Mensch anlässlich des Zero Discrimination Day am kommenden Samstag aufmerksam. Der Aktionstag wurde von den Vereinten Nationen ins Leben gerufen und soll auf Diskriminierung und Vorurteile aufmerksam machen sowie dazu aufrufen, sich für Toleranz und Akzeptanz aller Menschen starkzumachen.

Mobbing an Schulen: Jugendliche mit Beeinträchtigung deutlich häufiger betroffen

Dass junge Menschen mit Beeinträchtigung häufiger Opfer von Mobbing werden, spiegelt sich auch in den Erfahrungen am Lernort Schule wider. So geben 44 Prozent an, bereits von Schüler*innen oder Lehrkräften gemobbt worden zu sein. Bei den Befragten ohne Beeinträchtigung sind es im Vergleich nur 16 Prozent.

Beeinträchtigungsspezifisch werden dabei Menschen mit Sinnesbeeinträchtigungen wesentlich weniger gemobbt, als wenn eine Beeinträchtigung in den Bereichen Psyche oder Sucht vorliegt. Hier berichtet jeweils ein Anteil von 65 beziehungsweise 52 Prozent von Mobbingerfahrungen. Ebenso wird oder wurde fast die Hälfte der jungen Menschen mit einer Beeinträchtigung beim Sprechen, Bewegen oder einer kognitiven Beeinträchtigung gemobbt (47 Prozent, 46 Prozent und 46 Prozent).

Aktion Mensch fordert Inklusion und Teilhabe von Anfang an

Nur etwas mehr als die Hälfte (55 Prozent) der befragten jungen Menschen mit Beeinträchtigung fühlt sich von Gleichaltrigen akzeptiert und unterstützt. Bei den Befragten ohne Beeinträchtigung geben dies fast drei Viertel an (71 Prozent). „Die Zahlen verdeutlichen: Solange der Umgang mit Vielfalt keine Selbstverständlichkeit ist, können zwischen jungen Menschen Vorurteile entstehen, die Ausgrenzung und Mobbing befördern“, erklärt Christina Marx, Sprecherin der Aktion Mensch. „Wenn junge Menschen jedoch früh in ihrem Leben mit inklusiven Umfeldern in Berührung kommen, wachsen sie deutlich selbstverständlicher in eine gleichberechtigte Gesellschaft hinein. Wer von klein auf lernt, sich mit Respekt und Empathie zu begegnen und Vielfalt als Mehrwert begreift, tut dies auch mit großer Wahrscheinlichkeit in späteren Phasen des Lebens.“ Neben dem Elternhaus sind auch Schulen, Freizeit- und Sportvereine sowie Akteure der außerschulischen Jugendarbeit gefragt, Anti-Mobbing-Angebote – online wie offline – sicherzustellen und ein inklusives Miteinander proaktiv zu fördern.

Über das Inklusionsbarometer Jugend

Im Rahmen der ersten bundesweiten Vergleichsstudie befragte die Aktion Mensch 1.442 junge Menschen im Alter von 14 bis 27 Jahren, davon 718 mit Beeinträchtigung und 724 ohne Beeinträchtigung. Die persönlichen Befragungen wurden in Zusammenarbeit mit Ipsos Public Affairs zwischen November 2023 und Februar 2024 durchgeführt. Aus den Umfrageergebnissen wurde ein Teilhabeindex errechnet. Ziel der partizipativ angelegten Studie ist es, ungleiche Teilhabechancen von jungen Menschen mit und ohne Beeinträchtigung zu identifizieren, um auf Basis der gewonnenen Erkenntnisse Inklusion weiter voranzutreiben. Auf unserer Landingpage finden Sie die vollständige Studie: Inklusionsbarometer Jugend - Vergleichsstudie zu Teilhabe | Aktion Mensch.

Themen

Kategorien

Regionen


Über die Aktion Mensch

Die Aktion Mensch ist die größte private Förderorganisation im sozialen Bereich in Deutschland. Seit ihrer Gründung im Jahr 1964 hat sie mehr als fünf Milliarden Euro an soziale Projekte weitergegeben. Ziel der Aktion Mensch ist, die Lebensbedingungen von Menschen mit Behinderung, Kindern und Jugendlichen zu verbessern und das selbstverständliche Miteinander in der Gesellschaft zu fördern. Mit den Einnahmen aus ihrer Lotterie unterstützt die Aktion Mensch jeden Monat bis zu 1.000 Projekte. Möglich machen dies rund vier Millionen Lotterieteilnehmer*innen. Zu den Mitgliedern gehören: ZDF, Arbeiterwohlfahrt, Caritas, Deutsches Rotes Kreuz, Diakonie, Paritätischer Gesamtverband und die Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland. Seit Anfang 2014 ist Rudi Cerne ehrenamtlicher Botschafter der Aktion Mensch www.aktion-mensch.de

Kontakt

Laura Bramann-Stapf

Laura Bramann-Stapf

Kommunikation / PR 0228 20923-974
Media Content Panel
AVM-8-00901_005_Inklusionsbarometer_Jugend.jpg
AVM-8-00901_005_Inklusionsbarometer_Jugend.jpg
Lizenz:
Nutzung in Medien
Dateiformat:
.jpg
Dateigröße:
600 x 400, 41,7 KB
Download
Media Content Panel
Pressemitteilung_Aktion Mensch_Zero Discrimination Day.pdf
Pressemitteilung_Aktion Mensch_Zero Discrimination Day.pdf
Lizenz:
Nutzung in Medien
Dateiformat:
.pdf
Download

DAS WIR GEWINNT

Die Aktion Mensch ist die größte private Förderorganisation im sozialen Bereich in Deutschland. Seit ihrer Gründung im Jahr 1964 hat sie mehr als fünf Milliarden Euro an soziale Projekte weitergegeben. Ziel der Aktion Mensch ist, die Lebensbedingungen von Menschen mit Behinderung, Kindern und Jugendlichen zu verbessern und das selbstverständliche Miteinander in der Gesellschaft zu fördern. Mit den Einnahmen aus ihrer Lotterie unterstützt die Aktion Mensch jeden Monat bis zu 1.000 Projekte. Möglich machen dies rund vier Millionen Lotterieteilnehmer. Zu den Mitgliedern gehören: ZDF, Arbeiterwohlfahrt, Caritas, Deutsches Rotes Kreuz, Diakonie, Paritätischer Gesamtverband und die Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland. Seit Anfang 2014 ist Rudi Cerne ehrenamtlicher Botschafter der Aktion Mensch.

Aktion Mensch e.V.

Heinemannstr. 36
53175 Bonn
Deutschland