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Wenn die Sternchen aufblitzen
Sternchensehen – darunter versteht man im Allgemeinen silberne Pünktchen im Sichtfeld, die uns ab und zu erscheinen. Doch was ist die Ursache? Und sind sie womöglich gefährlich?
Es kommt urplötzlich, aus dem Nichts und schränkt unser Sehvermögen ein: «Sternchensehen». Das klingt irgendwie schön, ist es jedoch ganz und gar nicht, sondern stört und verunsichert. Tatsächlich sind viele Menschen von diesem Phänomen betroffen. Doch worum handelt es sich bei diesem Phänomen und warum tritt es auf? Um eine Erklärung geben zu können, muss man zuerst auf die Begrifflichkeiten eingehen. «Sternchensehen» ist nämlich eine äusserst vage Beschreibung von dem, was eigentlich vor sich geht.
In der Medizin spricht man von Sehstörungen. Das Problem dabei ist, dass auch dieser Begriff sehr unspezifisch ist. Darunter fallen nämlich alle Veränderungen der optischen Wahrnehmung. Es gibt demnach äusserst viele Arten von Sehstörungen: Einige treten schlagartig auf, andere entwickeln sich erst mit der Zeit. Manchmal betrifft es ein Auge, manchmal beide Augen. Die Ursache für eine Sehstörung muss auch nicht im Auge liegen, sondern kann sich irgendwo im Körper befinden und die Sehstörung auslösen. Krankheiten wie Diabetes oder Bluthochdruck, aber auch Kreislaufbeschwerden und Leberschäden sowie hoher Alkoholkonsum können solche Störungen verursachen. Die meisten sind aber zum Glück harmlos, treten nur vorübergehend auf und verschwinden von selbst wieder. Dies ist zum Beispiel bei Kreislaufstörungen der Fall. Sollten die Symptome der Sehstörungen aber stärker werden, sollte man zum Arzt gehen, es könnte eine ernsthafte Erkrankung dahinter stecken.
Zu wenig Sauerstoff
Zu den Sehstörungen zählen unter anderem Farbenblindheit, Nachtblindheit, Doppelbilder, unscharfes Sehen, Gesichtsfeldausfälle – und eben das «Sternchensehen». Auslöser für die flimmernden Punkte sind schnelle Bewegungen.
Wenn eine Person gemütlich im Bett liegt und dann plötzlich schnell aufsteht, fliesst das Blut ruckartig in die Beine. Der Körper ist ohne weiteres in der Lage, den Blutkreislauf, der durch das abrupte Aufstehen durcheinander geraten ist, auszugleichen. Manchmal jedoch regiert der Körper zu langsam, was zur Folge hat, dass Teile des Oberkörpers zu wenig durchblutet werden. Betroffen davon ist auch die Netzhaut, der es durch den Blutmangel kurzfristig an Sauerstoff fehlt. Das macht sich in Form von eben diesen hellen Punkten im Sichtfeld bemerkbar. Sobald der Körper den Blutdruckabfall ausgeglichen hat, verschwinden die Punkte.
Es gibt also kein Grund zur Sorge. Ausser in Ausnahmefällen – und zwar wenn eine Netzhautablösung eintritt. Diese kündigt sich mit Lichtblitzen an, möglicherweise begleitet von dunklen, sich bewegenden Punkten und Schatten. In so einem Fall sollte man schnellstmöglich den Arzt aufsuchen. Eine weitere Art des Sternchensehens ist die Augenmigräne, die durch Stress, Hormonschwankungen oder Wetterumschwung ausgelöst werden kann. Oftmals zeigt sich die Migräne gar nicht durch Kopfschmerz, sondern durch scherenschnittartige, farbige Muster. Allzu viel ist über die Augenmigräne allerdings nicht bekannt, weil sie noch nicht zureichend wissenschaftlich untersucht wurde.
Schwankende oder schwache Durchblutung
Besonders oft sehen Jugendliche und ältere Personen «Sternchen». Bei den Jugendlichen liegt es daran, dass ihr Blutdruck häufigen Schwankungen ausgesetzt ist, währenddessen bei den Senioren die Durchblutung oft eher schwach ist. In den meisten Fällen handelt es sich beim «Sternchensehen» jedoch um eine völlig unbedenkliche Erscheinung, die schnell und ohne bleibende Schäden vorübergeht.
Florencia Figueroa
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