Pressemitteilung -

Pathway Report von Polestar und Rivian: Automobilindustrie wird 1,5-Grad-Ziel des Weltklimarats ohne sofortige Maßnahmen um mehr als 75 Prozent überschreiten

  • Neuer Pathway Report von Kearney zeigt, dass die Autoindustrie das 1,5-Grad-Ziel des IPCC massiv überschreitet. Die Unternehmensberatung fordert unmittelbares Handeln der Industrie
  • Elektrifizierung allein reicht nicht aus: Der Bericht empfiehlt einen 3-Hebel-Ansatz und fordert neue Formen der Zusammenarbeit für mehr Dynamik im Markt
  • Gemeinsame Maßnahmen zur Reduktion der Treibhausgasemissionen in der Lieferkette und zum Ausbau der erneuerbaren Energien in den Netzen sind zusätzlich zu einer schnelleren Einführung von Elektrofahrzeugen erforderlich


GÖTEBORG, SCHWEDEN – 8. Februar 2023. Polestar (Nasdaq: PSNY) und Rivian (Nasdaq: RIVN) haben gemeinsam einen „Pathway Report“ in Auftrag gegeben, der zu dem Schluss kommt, dass die Automobilindustrie den 1,5-Grad-Pfad des Weltklimarats (Intergovernmental Panel on Climate Change, kurz IPCC) bis 2050 um mindestens 75 Prozent überschreiten wird. Die beiden Elektrofahrzeug Pioniere haben den Bericht als Reaktion auf die Klimakrise initiiert. Der Bericht, der auf vorhandenen, frei zugänglichen Daten basiert, um die aktuelle Entwicklung der von der Automobilindustrie verursachten Emissionen zu skizzieren, wurde von der globalen Unternehmensberatung Kearney erstellt.

Auf Personenkraftwagen entfallen derzeit 15 Prozent aller weltweiten Treibhausgasemissionen (THG)1. Der Weltklimarat appelliert, dass alle Treibhausgasemissionen bis 2030 um 43 Prozent gesenkt werden müssen. Nun weist der neue Report jedoch nach, dass die Automobilindustrie von diesem Ziel weit entfernt ist. Ohne dringende Maßnahmen wird der Sektor bereits bis 2035 sein gesamtes CO2e-Budget verbraucht haben.

Trotz der düsteren Aussichten zeigt der Bericht einen Lösungsansatz auf. Die Automobilindustrie habe noch eine Chance, auf den richtigen Weg zu gelangen. Nur durch eine Neuausrichtung der Ressourcen und der Fokussierung kann die Branche die erforderliche Dynamik entwickeln, um das Pariser Abkommen einzuhalten. Der Pathway Report konzentriert sich auf das aktuelle Jahrzehnt und skizziert unmittelbare, klare Maßnahmen, die Automobilhersteller bis 2030 ergreifen können, darunter auch einige, die sofort umsetzbar sind.

Die Daten legen einen Weg nahe, der auf drei wichtigen Hebeln basiert. Hebel 1 befasst sich mit der Geschwindigkeit, mit der Verbrennerfahrzeuge durch Elektroautos ersetzt werden müssen, weist aber darauf hin, dass dies allein längst nicht ausreichen wird. Für die Hebel 2 und 3 sind wesentlich mehr Anstrengungen erforderlich:

  • Ausbau erneuerbarer Energien in Stromnetzen
  • Verringerung der Treibhausgasemissionen in der Fertigungslieferkette

Das Betätigen von nur einem oder zwei Hebeln allein wird nicht genügen und lediglich die Überschreitung des Ziels minimieren. Gemeinsames Handeln der Automobilhersteller ist auf globaler Ebene bezüglich aller drei Parameter gleichzeitig erforderlich. Erstens muss die Branche den Übergang zu Elektrofahrzeugen beschleunigen, indem sie in Produktionskapazitäten investiert und ein festes Datum für das Ende des weltweiten Verkaufs von Autos mit fossilen Brennstoffen festlegt. Zweitens muss die Versorgung der globalen Stromnetze mit erneuerbaren Energien ausgebaut werden, damit Elektroautos durch umweltfreundliches Laden ihr volles Potenzial entfalten können. Drittens müssen die Lieferketten für diese Fahrzeuge durch Umstellung auf kohlenstoffarme Materialien und Investitionen in Lösungen für erneuerbare Energien dekarbonisiert werden.

Fredrika Klarén, Head of Sustainability bei Polestar: „Automobilunternehmen mögen unterschiedliche Wege gehen, wenn es um Marken-, Design- und Geschäftsstrategien geht. Einige wollen nicht einmal einsehen, dass der Weg in die Zukunft elektrisch ist. Ich bin davon überzeugt, dass dies der Fall ist. Die Klimakrise jedoch ist eine gemeinsame Verantwortung und wir müssen über die reinen Abgasemissionen hinausblicken. Dieser Bericht macht deutlich, wie wichtig es ist, sofort und vor allem gemeinsam zu handeln. Untätigkeit hat eindeutig ihren Preis. Gleichzeitig sehen wir auch eine finanzielle Chance für Innovatoren, die neue Antworten auf die Herausforderungen finden, vor denen wir stehen.“

Der Bericht von Kearney wurde auch an einige der weltweit führenden Automobilhersteller weitergeleitet, gemeinsam mit einer Einladung zu einem Round Table Gespräch. Dieses fand Ende Januar statt, um das weitere Vorgehen zu erörtern. Ziel ist es, die Kehrtwende einzuleiten und so einen Weg zu beispiellosen, relevanten und kollektiven Klimaschutzmaßnahmen für die Automobilindustrie zu finden.

Anisa Costa, Chief Sustainability Officer von Rivian, ergänzt: „Die Ergebnisse des Berichts sind ernüchternd. Wir hoffen, dass er den Grundstein dafür legt, dass die Automobilindustrie zusammenarbeitet, um den Fortschritt in dem erforderlichen Tempo und Umfang voranzutreiben – und im Idealfall andere Branchen dazu inspiriert, dasselbe zu tun. Ich bin zuversichtlich, dass wir gemeinsam das Rennen gegen die Zeit noch gewinnen können.“

Der Pathway Report zeigt deutlich den Preis der Untätigkeit und die starken Argumente für eine nachhaltige Entwicklung. Die Investment Community ist in Bewegung geraten. Kapitalströme verlagern sich von Investitionen in traditionelle Bereiche hin zu Investitionen in umweltfreundliche Lösungen, da die Investoren den zunehmenden Zusammenhang zwischen nachhaltigem Wandel und finanziellen Vorteilen erkannt haben. Im Jahr 2021 beliefen sich die Nachhaltigkeitsinvestitionen bereits auf 35,3 Billionen US-Dollar weltweit, was mehr als einem Drittel aller Vermögenswerte in fünf der größten Märkte der Welt entspricht.

Angela Hultberg, Global Sustainability Director bei Kearney: „Wir sind stolz darauf, als vertrauenswürdiger Experte für die Erstellung dieses Reports ausgewählt worden zu sein. Das Ergebnis unserer Berechnungen zeigt deutlich, dass die Industrie das Tempo auf dem Weg zu einer kohlenstoffarmen Industrie beschleunigen muss. Wir haben uns verschiedene Szenarien und Datenpunkte angesehen und sind zu dem eindeutigen Schluss gekommen, dass wir uns schon viel zu nah an einem kritischen Punkt befinden. Wir hoffen sehr, dass dieser Bericht ein Ausgangspunkt für die Branche sein wird, um sich auf Bereiche der Übereinkunft zu konzentrieren und konkrete Initiativen zu finden. Es wird kollektiver Maßnahmen bedürfen, um einige der anstehenden Probleme zu lösen, und wir sind gespannt, was die Automobilhersteller in naher Zukunft unternehmen werden."

Weitere Gespräche sind für die kommenden Monate geplant. Andere Automobilhersteller, die an einer Teilnahme interessiert sind, können sich direkt an pathway@kearney.com wenden.

Den vollständigen Bericht finden Sie hier.

Ende.

Hinweise für die Redaktion:

Kearney, Polestar und Rivian haben sich zu Transparenz verpflichtet. Die vollständige Methodik hinter dem Bericht ist öffentlich einsehbar, sodass die Möglichkeit besteht, eigene Berechnungen anzustellen. Der Pathway Report beruht auf Daten, die bereits öffentlich zugänglich sind.

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Über Polestar

Polestar (Nasdaq: PSNY) ist die schwedische Marke für leistungsstarke Elektroautos, die sich zum Ziel gesetzt hat, die Gesellschaft durch den Einsatz von Design und Technologie zu verbessern, um den Übergang zu einer nachhaltigen Mobilität zu beschleunigen. Polestar hat seinen Hauptsitz in Göteborg, Schweden, und vertreibt seine Fahrzeuge online in 27 Märkten in Nordamerika, Europa und im asiatisch-pazifischen Raum. Das Unternehmen plant, bis 2030 das erste wirklich klimaneutrale Serienauto ohne Kompensationsmaßnahmen zu bauen.

In Österreich hat Polestar seinen Hauptsitz in Wien. Neben dem Polestar Space in der Herrengasse im ersten Bezirk stehen Kundinnen und Kunden vier weitere Polestar Temporary Spaces in Wiener Neudorf, Linz, Graz und Innsbruck zur Verfügung, um physisch mit kommissionsfreien Polestar Specialists in Kontakt zu treten, Testfahrten zu vereinbaren und Fahrzeug-Übergaben zu terminieren.

Polestar 2 wurde 2019 als elektrischer Performance Fastback mit avantgardistischem skandinavischem Design und bis zu 350 kW eingeführt. Ende 2022 wurde Polestar 3 als SUV für das Elektrozeitalter vorgestellt - ein großer High Performance SUV, der Sportwagendynamik mit einer niedrigen Bauweise und einem geräumigen Innenraum verbindet. Polestar plant, bis 2026 drei weitere elektrische Performance Fahrzeuge auf den Markt zu bringen.

Kontakt

Elisabeth Binder

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