Pressemitteilung -
Steckdosen-Skandal im Tiergarten Nürnberg?
Nach einem Bericht der Mediengruppe DerWesten will das Elektro-Unternehmen Gira jetzt in einer riesigen Rückrufaktion defekte Bauteile von Kinderschutz-Steckdosen aus dem Verkehr ziehen. „Fehler bei unsachgemäßen Umgang mit der Steckdose könnten unter Umständen zu lebensgefährlichen Verletzungen führen“, heißt es in dem Beitrag. Bereits am 7. Mai hatte die Tierschutz-Organisation Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF) im öffentlichen Delfinarienbereich des Tiergarten Nürnberg festgestellt, dass Schutzabdeckungen bei öffentlich zugänglichen Steckdosen, die unter Spannung stehen, fehlen und sofort die Behörden informiert.
In dem Schreiben an die Stadt Nürnberg heißt es durch das WDSF, dass mehre Steckdosen im „Blauen Salon“ unterhalb des Delfinariums nachweislich unter Strom stehen und eine Lebensgefährdung insbesondere für Kinder darstellen. Der Aufsichtsbehörde wurden mehrere Fotos und eine Videoaussage vorgelegt. Daraus ergibt sich, dass die Steckdosen über keine Abdeckungen verfügen und in einem Fall das Sicherheitsschild abgerissen ist.
WDSF-Geschäftsführer Jürgen Ortmüller: „Weder die Stadt Nürnberg noch die Regierung von Mittelfranken und auch nicht das bayerische Staatsministerium, denen wir sämtlich unsere Warnhinweise übermittelt hatten, haben auf unser Schreiben reagiert. Der sogenannte Blaue Salon mit der Sichtzone zum Unterwasserbereich des Delfinariums wird in erster Linie von Eltern mit Kindern besucht. Auf einem der Fotos ist zu sehen, dass ein Kind völlig unbeaufsichtigt in unmittelbarer Nähe der Steckdosen spielt.“
Das WDSF spricht von einem Skandal und hat nach eigenen Angaben festgestellt, dass mindestens fünf Steckdosen in dem Zuschauerbereich unter Spannung stehen und eine Lebensgefährdung darstellen würden. Ortmüller: "Selbst wenn die Dosen mit Kindersicherungen ausgestattet sind, kann man diese einfachst mit zwei Drähten oder Nägeln aushebeln, wenn diese gleichzeitig in solch eine Steckdose gesteckt werden. Jeder kann das mit zwei Spannungsprüfern ausprobieren, die gleichzeitig eingesteckt werden und dann die volle Spannung aufweisen. Die Rückrufaktion des Elektro-Unternehmens Gira beweist, wie brisant das Thema ist." (s.a. Foto auf WDFS-Facebook)
Die Redakteurin der Nürnberger Zeitung, Ute Wolf, die offenbar an das Warnschreiben des WDSF an die Behörden gelangt war, macht sich in einem redaktionellen Blog-Beitrag der Nürnberger Zeitung über die Reaktion des WDSF gar lustig.
In ihrem Beitrag schreibt Wolf, dass Ortmüller’s Warnhinweise nur peinlich wären. Ihm sei mit dem WDSF jedes Mittel recht, um den Stopp der Delfinhaltung zu erreichen. Sein „neuester Coup“ sei, dass er festgestellt habe, „dass sich die Steckdosen im Blauen Salon der Delfinlagune unter Strom befinden“ und Wolf wirft die Frage auf, was daran verwerflich wäre. Gleichzeitig kritisiert Wolf, dass der WDSF-Geschäftsführer mit den Beweisfotos, bei denen zum Nachweis der Stromspannung ein Handy-Ladegerät in eine Steckdose gesteckt wurde, er offenbar auf Kosten des Tiergartens nur sein Handy aufladen wollte.
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