Pressemitteilung -
Ukraine: SOS erweitert Hilfe für Menschen im Osten des Landes
Lugansk/München - Mit Angst und Sorge betrachten die Einwohner von Lugansk die derzeitigen Ereignisse in ihrer Stadt, die wirtschaftliche Lage wird immer schwieriger. Die SOS-Kinderdörfer haben ihr Programm erweitert und helfen mit Lebensmittelgaben.
Ein Großteil der Firmen in Lugansk arbeitet nicht voll, was dazu führt, dass Arbeiter und Angestellte ihre Jobs verlieren. Sie werden in unbezahlten Urlaub geschickt oder entlassen. Immer mehr Eltern haben große Probleme, ihre Kinder zu ernähren. Die SOS-Kinderdörfer, die schon seit Jahren besonders arme Menschen der Region durch die SOS-Familienstärkung unterstützen, haben ihr Programm deshalb erweitert und helfen mit Lebensmittelgaben.
Nur dreißig Prozent aller Kinder gehen derzeit zur Schule. Auch die Jungen und Mädchen, die im SOS-Kinderdorf leben, bleiben aus Sicherheitsgründen zuhause. Generell verlassen sie das Kinderdorf nur noch in dringenden Fällen und ausschließlich in Begleitung von Erwachsenen.
In einer Situation, in der ständig mit neuen Gefechten gerechnet werden muss, ist auch die Arbeit der SOS-Mitarbeiter gefährlich. Sie entscheiden deshalb Tag für Tag aufs Neue, ob sie zu den Menschen gehen können - meistens dafür, denn sie wissen: Würden die Menschen in der jetzigen Situation keine Unterstützung bekommen, wäre das eine Katastrophe, berichtet Ludmila Harchenko, Leiterin des SOS-Kinderdorfs Lugansk.
Ludmila Harchenko, Leiterin des SOS-Kinderdorfs in Lugansk, berichtet: "Die Bank, über die die Regierung sämtliche Gehälter, Renten und Sozialgelder auszahlt, ist aktuell handlungsunfähig, da die Geldtransporter angegriffen und die Bankautomaten unter Kontrolle gebracht wurden. Zwar konnten in diesem Monat noch alle Gelder ausgezahlt werden, aber niemand weiß, wie dies im Juni sein wird."
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Die SOS-Kinderdörfer sind eine unabhängige soziale Organisation, die 1949 von Hermann Gmeiner ins Leben gerufen wurde. Seine Idee: Jedes verlassene, Not leidende Kind sollte wieder eine Mutter, Geschwister, ein Haus und ein Dorf haben, in dem es wie andere Kinder in Geborgenheit heranwachsen kann. Aus diesen vier Prinzipien ist eine global agierende Organisation entstanden, die sich hauptsächlich aus privaten Spenden finanziert. Sie ist heute mit 545 Kinderdörfern und mehr als 1.800 SOS-Zusatzeinrichtungen wie Kindergärten, Schulen, Jugendeinrichtungen, Ausbildungs- und Sozialzentren, Krankenstationen, Nothilfeprojekte und der SOS-Familienhilfe in 133 Ländern aktiv. Weltweit unterstützen die SOS-Kinderdörfer etwa 1,4 Millionen Kinder, Jugendliche und Erwachsene.