Der Nazi, der Guru und ich. Großnichte Hermann Görings über ihren "guten Onkel" und ihr "verdammtes deutsche Erbe"

Ihr Name ist ihr Schicksal: Bettina Göring wächst als Großnichte von Reichsmarschall Hermann Göring im Schatten seiner Verbrechen auf. Mit 13 reißt sie von ihrem Wiesbadener Zuhause aus und entflieht der familiären Bedrückung in die Welt der Hippies und Freigeister. Mit 19 zieht es sie nach Südamerika. Danach Jahre in einem indischen Ashram. Ein Neuanfang als Heilpraktikerin in New Mexiko. Dann zieht sie um. Nach Thailand, wo sie heute noch lebt.

Doch weder in der linken Kommune noch im Aschram noch im Kreise ihrer Wahlverwandtschaften entkommt sie ihrer Vergangenheit. Erst die Auseinandersetzung mit ihrer dunklen Familiengeschichte befreit sie. Sie findet persönliche Antworten auf den Umgang mit der Vergangenheit und gewährt tiefe Einblicke in das Innenleben der Familie rund um "Clan-Chef" Hermann Göring. Sie erzählt, wie ihre Oma beim Anblick der Leichenberge in der Shoah-Doku rief: „Das ist doch alles Lüge.“ Und wie ihr älterer Bruder einen Holzschuh nach der Oma warf und sie zwischen die Fronten geriet.

Sie stellt fest: Gerecht zu sein ist qual­voll. Den damaligen Motivationen und Lebensumständen nachzu­gehen, obwohl das Unrecht so schwer wiegt, das Hermann Göring ver­brochen und seine Familie zugelassen oder gar unterstützt hat, ist ein Tanz über dem Abgrund. Verurteilen fällt leichter. Bettina Göring stellt sich ihrer Geschichte und sich selbst. Sie legt Zeugnis ab vom Umgang mit Schuld und Verantwortung – als Angehörige eines Hauptkriegsverbrechers, als Nachgeborene und als Deutsche. Ihr Beitrag zur Erinnerungskultur ist heute aktueller denn je.

"Der gute Onkel" erscheint am 1. Februar 2024. Bettina Göring ist im März und April in Deutschland und steht für persönliche Gespräche zur Verfügung. Auch telefonische oder digitale Interviews sind möglich.

Bettina Göring wurde 1956 in Wiesbaden geboren. Sie ist Doktor der Orientalischen Medizin. Die Geschichte ihrer Familie hat sie in verschiedenen Film-Dokumenta -tionen aufgearbeitet.

Melissa Müller, 1967 in Wien geboren, hat sich als Autorin zeitgeschichtlicher Sachbücher einen Namen gemacht. Ihre Bücher, u.a. "Das Mädchen Anne Frank" und, zusammen mit Traudl Junge, "Bis zur letzten Stunde. Hitlers Sekretärin erzählt ihr Leben", sind Bestseller, die in mehr als 20 Sprachen übersetzt und erfolgreich verfilmt wurden.

Gerne schicke ich Ihnen ein Rezensionsexemplar bzw. vorab die Fahnen und stelle den Kontakt zur Autorin her.

Ich wünsche Ihnen ein glückliches 2024 und verbleibe mit herzlichen Grüßen,

Ihre Dr. Esther von Bruchhausen