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Wie entstehen Trends und warum

Micro-Trends – das alltägliche Leben

Trends bestimmen letztendlich unser ganzes Leben. Auch wenn ihre Wirkung nicht alle Bereiche unseres Lebens betreffen. Charakteristisch ist allen Trends, dass sie endlich sind. Neue Trends lösen alte Trends ab und alte Trends existieren häufig in gesellschaftlichen Nischen fort, verlieren aber dann ihren Status als Trend. Sie hören auch dann auf, das zu sein, was wir Trend nennen. Am Leben gehalten werden sie dann vielleicht noch von Enthusiasten, oft einer kleinen Subkultur, fernab der großen Öffentlichkeit.

In unserer postmodernen, postindustriellen Gesellschaft ist die parallele Existenz mehrerer und teilweise konkurrierender Trends möglich. Dabei müssen Trends nicht nur auf Konsumprodukte wie die Mode beschränkt sein, sondern können auch Ideen und selbst Meinungen umfassen. Unterschiedliche Modetrends sind leicht zu identifizieren, da sie offen und für jeden sichtbar getragen werden. Wohingegen der Trend, sich beispielsweise vegetarisch oder vegan zu ernähren, nur in der Situation der Nahrungsaufnahme zum Vorschein kommt.

Mega-Trends – holistische Dimensionen

Die meisten Trends erreichen nicht alle Teile unserer Gesellschaft. Manche bleiben in Subkulturen verankert und werden nur dort gelebt. Aber es gibt noch die sogenannten Mega-Trends, deren Reichweite weit über die Grenzen einer Gesellschaft hinausgehen und alle Bereiche dieser Gesellschaft berühren. Feminismus, Urbanisierung, Demographischer Wandel und Globalisierung sind nur einige aktuelle Beispiele. Deren Wirkungen sind wesentlich stärker und langwieriger. Sie verändern die Sicht- und Handlungsweisen ganzer Gesellschaften wesentlich tiefgründiger und erfordern – paradoxerweise – eine Reaktion von Seiten der Gesellschaft, der Politik und der Wirtschaft auf die Aktion eben jener Gesellschaft. Dieses Paradoxon ist ein Hinweis darauf, dass Mega-Trends eher unbewusst und unkontrolliert entstehen und nicht wirklich lenkbar sind.

Wer ist Trendsetter und wann und wo werden Trends geboren?

Wann ein Trend entsteht, kann wohl nie genau geklärt werden. Denn fast immer ist der Trend schon entstanden, wenn man ihn zum Trend erklärt. So gab es zum Beispiel schon immer den

Mega-Trend Globalisierung. Menschen waren schon immer auf dem Weg irgendwo hin. Und dabei haben sie Ideen, Meinungen und materielle Güter transportiert. Das ist auch heute so. Nur die Schlagzahl der Globalisierung hat sich auch Dank des Internets innerhalb der letzten Jahrzehnte erheblich erhöht.

Micro-Trends können manchmal auf einen Ursprungsort zurückgeführt werden. Wenn man Glück hat, auch auf eine oder wenige Personen. Und oftmals ist diesen Trendsettern gar nicht bewusst, dass sie Trendsetter sind. Trends erkennt man meist nur, wenn man Abstand gewinnt oder ein Außenstehender diesen Trend als Trend identifiziert. Eine oft angewandte Methode der Trendforscher ist daher die teilnehmende Beobachtung. Der Beobachter ist gleichzeitig Teil der vermeintlichen Trendsetter, bewahrt sich aber die nötige Distanz, um den Blick von Außen nicht zu verlieren.

Zum Autor:

Carsten Hesse, geboren in Halle an der Saale, Studium der Ethnologie und Afrikanist mit Schwerpunkt auf Globalisierung, sozioökonomischen Transformationen und afrikanischen Sprachen arbeitet in der Markt- und Trendforschung, als Berater für deutsche Unternehmen in Afrika und als Berater für Corporate Social Responsibility.

Das sagt der Experte über NIMIRUM:

Um Inhalte zu verstehen, darf man nicht nur an der Oberfläche kratzen, sondern muss das Ganze im Blick haben. Nach wissenschaftlichen Standards und multidisziplinär zu arbeiten ist von daher die richtige Herangehensweise. Ein Anspruch, den viele haben, aber nur wenige erfüllen können in unserer schnelllebigen Zeit.

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