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ResearchGate – Facebook für Forscher?

Ein Mix aus Facebook, Twitter und LinkedIn - das ist ResearchGate, jedenfalls nach Meinung der New York Times. Das soziale Netzwerk für Wissenschaftler zählt nach eigenen Angaben mittlerweile mehr als 5 Millionen Mitglieder. Gegründet wurde es 2008 von den Medizinern Ijad Madisch und Sören Hofmayer sowie von dem Informatiker Horst Fickenscher. 2013 wurde zum dritten Mal in die Website investiert, u.a. von Bill Gates. ResearchGate erhielt den Deutschen Unternehmerpreis 2012 (Kategorie Startup) und war „Digital Innovation of the Year“ 2014.

Funktionen von ResearchGate

Anmeldung und Mitgliedschaft bei ResearchGate (www.researchgate.net) sind kostenfrei. Aber wofür genau kann man die Website nutzen? ResearchGate selbst hebt 5 Punkte hervor. Der Nutzer könne

- auf eigene Publikationen hinweisen,

- sich mit anderen Wissenschaftlern (z.B. Kollegen oder Ko-Autoren) vernetzen,

- Statistiken in Bezug auf die eigenen, hochgeladenen Publikationen erhalten,

- Fragen stellen und Antworten geben,

- auf dem Jobboard nach Stellenangeboten Ausschau halten.

Das persönliche Profil eines Nutzers umfasst neben Angaben zu Ausbildung, Interessen, Projekten und der Publikationsliste auch eine Bibliothek, in der Artikel aus Fachzeitschriften gespeichert und mit Bookmarks versehen werden können. Die Informationen aus dem persönlichen Profil, der Publikationsliste und der Bibliothek können von ResearchGate genutzt werden, wenn der User eine spezifische Suchanfrage stellt. Denn ResearchGate ist nicht nur ein Social Network, sondern auch eine Onlinedatenbank.

ResearchGate als Onlinedatenbank

Registrierte Nutzer können mit der ResearchGate-Suchmaschine große Datenbanken wie Pubmed, ArXiv, IEEE, CiteSeer und über tausend Open Access Datenbanken gezielt nach Literatur durchsuchen. Hierfür gibt es drei verschiedene Arten der Suche:

- Keyword-Suche mittels Suchbegriff oder Namen eines Wissenschaftlers;

- Similiar Abstract Search Engine zur Suche nach inhaltlich verwandten Publikationen;

- Journal Finder hilft bei der Suche nach geeigneten Journals, wenn man einen Aufsatz veröffentlichen möchte.

Die Keyword-Suche funktioniert sehr intuitiv. Man gibt in die Suchleiste den Begriff ein und kann die Suche vorab auf die Bereiche Researchers, Publications, Jobs und Questions einschränken. Die Suchergebnisse werden sehr schnell dargestellt und können nach Topics, Open Reviews, Institutions und Departments geclustert werden. Das Suchverfahren von ResearchGate ist eine semantische Suche und berücksichtigt auch Details aus dem Nutzerprofil, der eigenen Publikationsliste und Bibliothek. Nach welchen Parametern genau die Reihenfolge der dargestellten Ergebnisse bestimmt wird, bleibt allerdings unklar. Sucht man Publikationen zu einem bestimmten Thema, kann man die Suche nicht weiter filtern, z.B. nach Erscheinungsjahr oder Autor. Die gefundenen Publikationen können meist direkt heruntergeladen oder mit einem Bookmark versehen werden. Als Suchergebnisse werden nur Publikationen von Mitgliedern von ResearchGate angezeigt. Deshalb sollte man sich bewusst sein, dass aus Ländern wie den USA oder Japan deutlich mehr Publikationen auf ResearchGate veröffentlicht werden als aus China oder Russland.

Nimirum-Fazit

ResearchGate ist als Recherche-Tool gut geeignet, um sich einen ersten Überblick über aktuelle Publikationen zum gesuchten Thema zu verschaffen. Man kann unkompliziert einsehen, welche Forscher sich mit Thema beschäftigen und welche Fragen die Wissenschaftscommunity aktuell diskutiert. Auch wer sein Profil nur sporadisch pflegt, kann die oben beschriebenen Informationen erhalten. Um das Potenzial von ResearchGate als Onlinedatenbank voll ausschöpfen zu können, sollte das Nutzerprofil vollständig ausgefüllt, sollten eigene Publikationen hochgeladen und sollte die eigene Bibliothek genutzt werden. Da Vernetzung, Austausch und Kollaboration innerhalb der Wissenschaftscommunity im Vordergrund stehen, ist ResearchGate nicht in erster Linie als Recherchetool zu verstehen. Es bietet dem Nutzer vielmehr die Möglichkeit, die Reichweite der eigenen Publikationen durch das Vernetzen mit anderen zu erhöhen und den Austausch mit anderen Wissenschaftlern zu fördern.

NIMIRUM recherchiert Trendthemen, Märkte und Branchen für Agenturen und Unternehmen in 50 Ländern. Ihre Ansprechpartnerin für strategische und individuelle Projekte ist die Inhaberin von NIMIRUM, Anja Mutschler. Sie erreichen sie hier und per Telefon 0341/ 580 680 73.

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