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Kulturcheck No. 3: Sorry, t‘schuldige, sumimasen - wofür man sich wo wie entschuldigt

Kennen Sie das: Sie werden im Supermarkt vorm Regal angerempelt, drehen sich zum Übeltäter um und sagen „Entschuldigung“. Sie werden von einem Kollegen unterbrochen und entschuldigen sich dafür, dass Sie weitersprechen. Das kommt Ihnen nicht bekannt vor? Dann sind Sie wahrscheinlich ein Mann. Bekanntlich entschuldigen sich Frauen im Vergleich zu ihren männlichen Mitmenschen besonders häufig im Alltag.

Auch unserem Geschäftsführer fiel diese Art Entschuldigungs-Verhalten auf. Beim Einchecken an einem englischen Flughafen entschuldigte sich die Mitarbeiterin für die Verspätung seines Fluges: „Sorry about the delay of your flight today.“ Mit Blick auf die Flugdaten fiel beiden jedoch auf, dass ausgerechnet der besagte Flug pünktlich starten werde. Und die Reaktion der Mitarbeiterin? Sie entschuldigte sich dafür, dass sie sich entschuldigt hatte.

Das englische „sorry“ ist allerdings nicht dasselbe wie eine echte Entschuldigung. Wenn ein Gespräch mit einem „Sorry, I have ...“ beginnt, ist das eher eine Art formalisierte Gesprächseröffnung. Fast so etwas wie ein Gruß. Mit einer echten Entschuldigung, einer Rechtfertigung für einen Fehler oder der Bitte um Verständnis für einen Fehler, hat das wenig zu tun. Auch im Deutschen benutzen wir diese standardisierte Höflichkeitsformel: „Entschuldigung, wo gibt’s den nächsten Eisverkäufer?“

Kulturell besonders stark verankert ist das Entschuldigen in Japan. Anstatt beim Einkaufen „Danke“ zu sagen, entschuldigt sich der Japaner, „denn wenn jemand etwas für einen tut, bedeutet das ihn zu belästigen“ – so der japanische Therapeut Shigeru Iwakabe im Interview mit dem ZEIT-Magazin. Welche kulturellen Eigenheiten in Japan auch zu beachten sind, können Sie in hier nachlesen.

Sprechen Sie fließend „höflich“?
Um zu wissen, ob eine Entschuldigung zur Höflichkeitsnorm gehört, wann und in welcher Form sie angemessen ist, können oftmals nur Experten der jeweiligen Sprache entscheiden.
Damit Sie sich nicht für Ihre internationale Kampagne entschuldigen müssen, buchen Sie lieber gleich unseren Kulturcheck!

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