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Bei NIMIRUM hat die Zukunft der Arbeit schon begonnen

NIMIRUM kann man auf zweierlei Weise begegnen: Man kann das Konzept eines individuellen Wissenshubs für Unternehmen revolutionär finden, weil sie ein uraltes Gremium ins schnelle digitale Zeitalter gebracht hat - den Beraterstab.

Oder man findet es etwas aus der Zeit gefallen, weil wir trotz Digitalisierung, Automatisierung, Enthierarchisierung immer noch finden, dass ein Mensch mit Ahnung nicht nur Ahnungen haben darf. Experten sind bei NIMIRUM Menschen, die sich gut auskennen, die Fakten schätzen und Gerüchte erkennen. Und die helfen, gute Entscheidungen zu treffen. Diese Menschen haben wir in einem digitalen Netzwerk versammelt.

Das Festhalten an einer tradierten Definition von Expertise – als Kontrapost zur in den Nullerjahren viel diskutierten „Schwarmintelligenz“ – hat uns durch viele Projekte getragen. Übrigens, gerade weil die meisten unserer Projekte kurzfristiger sind etwa als seinerzeit meine Themenfindung für eine wissenschaftliche Hausarbeit, sind ja echte Expert:innen gefragt. Denn Aktualität, Relevanz und Seriosität einer Quelle lassen sich schwer einordnen, wenn man sich neu einarbeiten muss.

Was wir in der Tat revolutionieren wollten, waren Art und Geschwindigkeit, im Geschäftsalltag Expertise bis in akademische Tiefen abzurufen. Bis heute fragen Kunden im ersten Gespräch: Und DAS geht?

Eine schnelle Wissenschaft gilt, vielleicht nicht ganz unverdient, als Oxymoron. Uns helfen dabei digitale Werkzeuge, die uns unter anderem ermöglichen, global Expert:innen zu vernetzen, die wir agil zu Wissenshubs zusammenstellen, um Kundenprojekte (auch) in hoher Geschwindigkeit abzuwickeln. Aber, really, ist das schon New Work?

Ich glaube nicht. Digital und global, schnell und agil sind – lediglich – die Symptome einer international verflochtenen Projektgesellschaft. Es gibt kaum ein Unternehmen, das sich nicht damit herumschlagen muss. Aber: Wenn eine von allen Ebenen getragene Corporate Identity gelingt, wenn interne und externe Mitarbeiter auf der Basis gemeinsamer Werte zusammenarbeiten, wenn vielleicht sogar die (innen-)architektonische Struktur Freude bereitet UND wenn alle eingesetzten Technologien funktionieren, dann ist schon viel erreicht. Und dann man kann möglicherweise von New Work sprechen.

Wie werden wir morgen arbeiten? Werden wir morgen alle arbeiten? Wie vertragen sich Mensch und Maschine? Wie weit sind wir – in Deutschland – in der Umsetzung mit neuen Arbeitsstrukturen, die „lean“ oder „flexibel“ genannt werden, und die als New Work dem einen den Beginn der Apokalypse, dem anderen Heilsversprechen bedeuten? Unser NIMIRUM-Themenboost „Zukunft des Arbeitens“ ordnet mit Fakten und Expertisen ein gesellschaftlich hochbrisantes Thema ein. Die Zukunft des Arbeitens hat längst begonnen.

Meinem Kollegen Dr. Christophe Fricker und mir ging es mit NIMIRUM jenseits dieser Instrumente um etwas ganz Anderes: Menschen einen Raum zu geben, die gerne arbeiten, aber manchmal vielleicht etwas schneller, sinnstiftender oder spezifischer sein möchten: spezialisierte Wissenschaftler:innen, die promovieren oder promoviert haben, exzellente Freiberufler:innen in Text und Werbung, ausgewiesene Fachjournalist:innen. Oder eben erfahrene Angestellte, die nebenbei Lust haben, ihre Erkenntnisgewinne zu teilen.

Was der in Sachsen geborene deutsch-amerikanische Philosoph Frithjof H. Bergmann ab den 1970ern als einer der ersten mit Bewegung New Work, New Culture entwickelte ( lesen wir im Einleitungstext und hören wir im Audio-Boost), war eine Art Lustgewinn für die Mitarbeiter: Entdeckt euch, Leute! Gebt eurem Leben einen Sinn! In aller Verkürzung und unter Auslassung der historischen Bedingungen bei Bergmann geht es uns genau darum: Erkenntnisinteresse, das nicht zwangsläufig im Korridor einer Konzernzentrale Entfaltung finden kann, aufzufangen, Unabhängigkeit zu fördern (und die Ergebnisse unabhängigen Denkens wieder an die Konferenztische zu bringen). Und dies gelingt uns, weil wir Knowledge Worker einbinden, die weder angestellt noch weisungsgebunden arbeiten, sondern nur ihrem Wissensethos verpflichtet sind. Dennoch gehören sie zu NIMIRUM wie wir (internen) Mitarbeiter.

Ein responsives, agiles, unabhängiges Expertennetzwerk, bei dem sich alle entwickeln dürfen: die akkreditierten Teilnehmer des Verbundes, unsere Experten, die Architekten der Struktur, unsere Mitarbeiter und Mitdenker und unsere Kunden. Uns scheint, als ob die projekt-, evidenz- und effizienzorientierte Arbeitswelt der Handlungsfreiheit (Bergmann) noch immer bedürfe. Deshalb, ja, hat NIMIRUM viel mit New Work zu tun. Aber sicherlich nicht bloß wegen eines supertollen Tools.

Anja Mutschler
Founder und Managing Partner von NIMIRUM

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