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“Trotz KI – Der Mensch bleibt unverzichtbar in der Kommunikation”
Der Einsatz von künstlicher Intelligenz in der Kommunikation ist auch für den Labor- und Praxisbetreiber amedes die Zukunft. Weil die Technik die PR-Prozesse und -Inhalte grundlegend verändern kann, will Juliane Ahlers, Leiterin der Kommunikation, das Thema strukturiert und überlegt angehen. Derzeit führt sie in ihrem Team erste Tests aus.
Frau Ahlers, der Gesundheitsmarkt ist kommunikativ herausfordernd. Worauf fokussieren Sie sich derzeit?
Neben dem Tagesgeschäft sind das insbesondere zwei große Themen: Zum einen arbeiten wir intensiv daran, die amedes-Gruppe als attraktiven Arbeitgeber zu positionieren und die HR-Abteilung bei der Gewinnung von Mitarbeitenden zu unterstützen. Der Fachkräftemangel ist auch bei uns real. Zum anderen, den oft geäußerten Vorbehalten gegenüber Unternehmen, die investorengeführt sind, zu begegnen.
Sie nutzen seit einigen Jahren Mynewsdesk. Wie hilft Ihnen das Tool?
Es hilft vor allem, unsere Ressourcen besser zu nutzen und unproduktive Tätigkeiten zu vermeiden. Ein Beispiel von vielen ist die Verteilerpflege. Das lief früher bei uns über eine Tabellenkalkulation und bereitete immer wieder Probleme. Das ist in Mynewsdesk sehr professionell gelöst. Vor allem können sich die Empfänger unserer Mitteilungen selbstständig ein- und austragen, ohne dass wir händisch eingreifen müssen.
Kann auch künstliche Intelligenz Sie künftig unterstützen, effizienter zu werden?
Davon bin ich fest überzeugt. Wir haben dazu erste Fortbildungsangebote genutzt und auch interne Tests absolviert. Etwa Pressemitteilungen anhand gezielter Prompts schreiben lassen. Die KI wird definitiv Prozesse und Inhalte in der Kommunikation verändern. Auch Mynewsdesk bietet ja entsprechende Tools.
Trotzdem setzen Sie KI noch nicht in der Breite ein. Was hält Sie zurück?
Wir tasten uns behutsam heran. Dafür führen wir intensive Diskussionen über den Einsatz von KI in verschiedenen Unternehmensbereichen – so, wie auch Gesellschaft und Politik intensiv über Folgen, Grenzen und Herausforderungen der Technik diskutieren. Und das heißt für heute: Wir haben noch keinen breiten Konsens und keinen rechtlichen Rahmen.
Das klingt sehr abwartend.
So ist es gar nicht gemeint. Wir wollen beim Einsatz der Technik durchaus vorne mitspielen und kein Nachzügler sein. Gerade deshalb führen wir diese intensiven Diskussionen und preschen nicht einfach unkoordiniert los – nach dem Motto: „Wird schon irgendwie klappen.“ Wir arbeiten im Gesundheitswesen. Unseren Angaben muss man vertrauen können – vom Laborbericht bis zur Pressemitteilung.
Sehen Sie mittelfristig Gefahren für den „menschlichen“ Kommunikator, im Wettbewerb mit der KI zu bestehen?
Nein, überhaupt nicht. Die menschliche Komponente wird bleiben – zur Kontrolle, als Ideengeber und für das nötige Maß an Emotion, das jeder Kommunikation innewohnt. Denn die Leser sind immer Menschen. Deshalb glaube ich auch nicht, dass es in zwei, drei Jahren der KI gelingt, auf Knopfdruck die perfekte Medienmitteilung oder Story zu schreiben – falls das überhaupt jemals gelingt. Ich verstehe die KI vielmehr als sehr potentes Hilfsmittel, das uns zeitaufwändige und repetitive Arbeiten abnimmt und uns noch besser werden lässt.
Frau Ahlers, vielen Dank für das Gespräch!